Das offene Angebot im Dümmer-Museum startet

 

Plankton live! 

Foto: Tornow, Eine Kolonie des Schwammartigen Moostierchens sieht einem Süßwasserschwamm zum Verwechseln ähnlich
Foto: Tornow, Eine Kolonie des Schwammartigen Moostierchens sieht einem Süßwasserschwamm zum Verwechseln ähnlich

Dieses Angebot gibt es ab dem 4. April wieder jeden Freitag von 15 bis 17 Uhr im Dümmer-Museum in Lembruch.

Unter der fachlichen Anleitung von Dorothee Wibbing können sich die Besucher des Museums in die sogenannte „Welt des Kleinen“ entführen lassen. Zum Plankton zählen Organismen, die im Wasser leben und deren Schwimmrichtung von der Wasserströmung vorgegeben wird, wie zum Beispiel Algen.

Im Nahrungsnetz des Sees findet man auch Organismen, die sich vom Plankton ernähren. Am kommenden Freitag wird Dorothee Wibbing die Dauerstadien des Schwammartigen Moostierchens (Pectinatella magnifica) aus dem Dümmer vorstellen. In der Vergangenheit wurden die Kolonien dieser Moostierchen häufig mit Süßwasserschwämmen verwechselt. „Die Mitarbeiter vom Naturschutzring Dümmer haben im Herbst beim Einholen der NSG-Bojen ein Stück des vermeintlichen Süßwasserschwamms von der Unterseite einer Boje entnommen und dem Dümmer-Museum für das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanziell geförderte museumspädagogische Projekt „Forschungsstation Leben im Wasser“ zur Verfügung gestellt“, berichtet Museumsleiterin Sabine Hacke. „ Wir haben das Stück in einem Eimer über Winter stehen lassen und Erfolg gehabt. An der Wasseroberfläche befinden sich jetzt Dauerstadien von Moostierchen. Damit haben wir den eindeutigen Beweis, dass es sich nicht um einen Süßwasserschwamm, sondern um Moostierchen handelt“, so die Museumsleiterin.

Diese Dauerstadien können sich die Besucher im museumspädagogischen Raum des Museums unter dem Mikroskop selbst anschauen. Diese sogenannten Statoblasten überdauern Kälte und Trockenheit. Sie schwimmen zunächst frei im Wasser und ankern dann häufig an Bojen oder an den Holzpfählen der Hafenanlagen. Bei guten Bedingungen sprießen sie wieder aus und bilden neue Kolonien.

Pectinatella magnifica bildet sehr große Kolonien, die 30 Zentimeter lang, 20 Zentimeter dick und über einen Kilogramm schwer werden können. Auf den ersten Blick kann man sie mit Süßwasserschwämmen verwechseln, sie sind jedoch nicht mit dieser Tiergruppe verwandt. Die Kolonieoberfläche besteht aus einzelnen Rosetten, die ihrerseits aus 12 bis 18 winzig kleinen Einzeltieren bestehen. Jedes Einzeltier filtert mit einem Kranz von 60 bis 80 Tentakeln Plankton aus dem Wasser. Optimal sind Temperaturen über 20 Grad Celsius. Zum Winter oder bei ungünstigen Lebensbedingungen werden kugelige Dauerstadien mit einem Durchmesser von einem Millimeter gebildet.

Im Rahmen des Angebotes der „Forschungsstation Leben im Wasser“ kann man sich im Dümmer-Museum an einem Touch-Screen-Monitor über die aktuelle Wasserqualität im Dümmer informieren. Dafür werden vom Museum wöchentlich Wasserproben untersucht. Darüber hinaus kann man im Museum die Internet-Protokolle des Dümmer-Beirates in gedruckter Form einsehen.  

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