Historische Karten der Dümmerniederungen

Im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung des Dümmer-Museums Lembruch stehen historische Landkarten. Schon der bekannte Heimatforscher Otto Bach aus Heiligenloh verwies eindrucksvoll auf die Aussagekraft alter Karten über die ehemalige Grafschaften Diepholz. Wurden sie in der Anfangszeit der Kartographie oft als Einzelstücke von Künstlern hergestellt, fanden sie seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert zunehmend als Drucke ihre Verbreitung.

Der Ausbau des Territoriums rund um den Dümmer durch die Grafen von Diepholz war ebenfalls seit dem 16. Jahrhundert Anlass für mehrere Karten der Dümmerniederung. Neben der Lage des Sees waren besonders die Grenzlinien zu dem angrenzenden Land Oldenburg, dem Fürstbistum Osnabrück oder der Ländereien vom Bischof zu Minden von Interesse. Auf Anregung und mit Unterstützung der Privatsammlerin Adelheid Nijboer-Nobbe zeigt das Dümmer-Museum ab dem 20. September eine kleine Auswahl solcher Darstellungen seit der Neuzeit. Neben frühen Übersichtskarten sind Karten zu Grenzstreitigkeiten, über Postwege oder von Besonderheiten der Landschaft vom ausgehenden 16. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert hinein vertreten. Allen gemeinsam ist die teilweise liebevolle Wiedergabe von Häusern, Dörfern oder Kirchen, die den Betrachter beeindrucken und den Vergleich mit dem Heute provozieren.

Die Realisierung der Sonderausstellung haben das Stadtarchiv Diepholz, das Kreisarchiv Diepholz, die Niedersächsischen Landesarchive Hannover, Oldenburg, Osnabrück, das Landesarchiv NRW – Abteilung Westfalen und das Katasteramt Sulingen unterstützt und ermöglicht. Der Landschaftsverband Weser – Hunte hat die Bearbeitung des historischen Materials für die Ausstellung finanziell gefördert. Die öffentliche Vernissage findet am Sonntag, dem 20. September um 11.00 Uhr statt. Interessierte sind herzlich eingeladen. Die Ausstellung ist bis zum 29. November 2015 zu den üblichen Öffnungszeiten von 10-18 Uhr zu sehen; allerdings ab 1. November nur sonntags von 12-16 Uhr.