Projekt der UN-Dekade

"Bildung für nachhaltige Entwicklung"

Ursprünglich stammt der Begriff "Nachhaltigkeit" aus der Forstwirtschaft. Er besagt, dass nie mehr Bäume gefällt werden dürfen, als in der Natur nachwachsen. Am Mittelmeer zum Beispiel sind ganze Gegenden ohne Wald. Über viele Jahre hat man die Bäume gefällt und das Holz zum Schiffsbau und zum Heizen verwendet. Der Regen hat dann den ungeschützten Waldboden weggeschwemmt und nur noch Felsen hinterlassen, auf denen man nichts mehr anpflanzen kann.

Heutzutage versteht man unter Nachhaltigkeit, dass auf die nachfolgenden Generationen, also auf unsere Nachkommen, mehr Rücksicht genommen wird. Auch sie brauchen Rohstoffe und Bodenschätze. Es gilt also immer noch der Leitsatz, dass wir nicht mehr ernten dürfen, als nachwachsen kann. Nachhaltig zu leben bedeutet, dass man bei der Deckung seiner Bedürfnisse immer darauf achtet, dass keine Schäden (z.B. ökologische oder wirtschaftliche) entstehen, die zukünftigen Generationen das Leben auf unserem Planeten erschweren. Durch „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ soll Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln vermittelt werden. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt.

Um dieses Ziel zu unterstützen, hat die UNO die Jahre 2005-2014 zum Jahrzehnt der "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgerufen.

In diesem Zusammenhang bietet die Forschungsstation in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Umweltbildungszentrum (RUZ) die Gelegenheit, die Zusammenhänge im Ökosystem Dümmer zu verstehen und Entscheidungen für nachhaltiges Handeln zu treffen.

Dümmer-Museum erhält Auszeichnung der Deutschen UNESCO-Kommission

Museumsleiterin Sabine Hacke im Gespräch mit Prof. Dr. Gerhard de Haan bei der Auszeichnungsveranstaltung in Frankfurt
Museumsleiterin Sabine Hacke im Gespräch mit Prof. Dr. Gerhard de Haan bei der Auszeichnungsveranstaltung in Frankfurt

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat die „Forschungsstation Leben im Wasser“ im Dümmer-Museum in Lembruch vor mehr als 200 Zuhörern in Frankfurt als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegen dieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen: Sie vermitteln Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln.

Die „Forschungsstation Leben im Wasser“ zeigt eindrucksvoll, wie zukunftsfähige Bildung aussehen kann. Das Votum der Jury würdigt das Projekt, weil es verständlich vermittelt, wie Menschen nachhaltig handeln“, so Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees und der Jury der UN-Dekade in Deutschland in seiner Laudatio während Auszeichnungsveranstaltung im Festsaal des Frankfurter Palmengartens.
Museumsleiterin Sabine Hacke und Dieter Tornow als Vertreter der Kooperationspartner in diesem Projekt nahmen die Auszeichnung mit bundesweiter Bedeutung entgegen. Künftig werden im Dümmer-Museum die Urkunde, Siegel und die offizielle Fahne der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung auf die von Umweltbildungsexperten zertifizierte „Forschungsstation“ hinweisen.

Eine Jury aus Experten entscheidet über die Auszeichnung der Bildungsprojekte. Voraussetzung ist die Ausrichtung der Arbeit an den Grundsätzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung. So müssen Wissen und Kompetenzen aus den drei Nachhaltigkeits-Dimensionen Wirtschaft, Soziales und Umwelt vermittelt werden. Außerdem ist wichtig: Die Projekte haben einen innovativen Charakter, wirken in die Breite und bemühen sich um die Zusammenarbeit mit anderen Projekten.

 

Nachhaltige Entwicklung funktioniert nur, wenn sich jeder für eine menschenwürdige Gesellschaft einsetzt. Die notwendigen Fähigkeiten dazu vermittelt Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE. Mit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) haben sich die Staaten der Vereinten Nationen verpflichtet, diese Art des Lernens in ihren Bildungssystemen zu verankern. Auf Grundlage eines einstimmigen Bundestagsbeschlusses koordiniert die Deutsche UNESCO-Kommission die deutschen Aktivitäten zur UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Sie hat ein Nationalkomitee berufen und mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Dekade-Koordinierungsstelle eingerichtet.