Sonderausstellung - Polessje-Elegie - das verlorene Land

Hermann Buß, Renaturierung
Hermann Buß, Renaturierung

POLESSJE-ELEGIE - DAS VERLORENE LAND 

Bilder aus der Tschernobyl-Sperrzone von Hermann Buß

 

Die Wanderausstellung „Polessje-Elegie – Das verlorene Land“ des ostfriesischen Künstlers Hermann Buß gastiert vom 13. September bis zum 1. November im Dümmer Museum in Lembruch.  In der, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft „Hilfe für Tschernobyl-Kinder“ und dem Arbeitsfeld Kunst und Kultur im Haus kirchlicher Dienste (HkD) Hannover entstandenen,  Ausstellung zeigt Hermann Buß in großformatig-detailreicher Malerei, wie die Tschernobyl-Katastrophe von 1986 das Land und die Menschen verändert hat. 

Der Name Tschernobyl ist eng verknüpft mit Bildern, die von menschlichem Versagen zeugen. Die Eindrücke von verlassenen Plattenbauten und die Rückeroberung der Straßen durch die Natur sind zu stillen Mahnmalen in unseren Köpfen geworden. Bilder, die als Warnung vor der menschlichen Fantasie der Beherrschung der Natur dienen.

Doch statt dieser üblichen Tschernobyl-Ikonografie wählt Hermann Buß einen persönlichen Zugang für seine Bilder.  „Mein Thema ist die Auflösung der einst so gelungenen maßvollen Synthese zwischen Mensch, Architektur und Natur. Die Würde all dessen und deren Verlust auf ewige Zeit. Keine Anklage-, sondern Klagebilder über etwas, was unbeschreiblich ist, und von dem man sich ‚gar kein Bild‘ machen kann.“  Keine Mahnung an den Betrachter, sondern eine Einladung zum Gedenken sollen die Bilder sein. Ein Trauern um die Stille, die nun dort herrscht, wo zuvor Mensch und Natur im Einklang waren.

Die Ausstellung wurde im Herbst 2019 bereits in Belarus gezeigt, das nach der Reaktorkatastrophe 1986 in der Ukraine am stärksten betroffen war. 

Begleitend zur Ausstellung finden weitere Veranstaltungen statt. Am Sonntag, den 20. September um 19.00 Uhr  kommt der Künstler Hermann Buß, berichtet von seiner Reise und begleitet den Rundgang für Interessierte durch die Ausstellung . Am Mittwoch, den 21. November wird um 19.00 Uhr ein bebilderter Vortrag mit dem Titel „Gomel – das Leben nach der Tschernobyl-Katastrophe“ gehalten. Aufgrund der coronabedingten Vorgaben sind die Plätze für beide Veranstaltungen begrenzt. Bei Interesse und nach Voranmeldung können jedoch zusätzliche Gruppenführungen mit Hermann Buß für maximal 10 Personen verabredet werden. Der Eintritt in das Museum kostet 2,50€ und beinhaltet die Ausstellung.

Lars Heppner